Bonsais umtopfen

Wann und wie oft wird ein Bonsai umgetopft?

Bonsais werden optimalerweise alle zwei bis drei Jahre jeweils im Frühjahr umgetopft. Zimmerbonsais von März bis Mai, Gartenbonsais noch bevor die Knospen treiben. Dabei ist ein Wurzelschnitt erforderlich, bei dem vor allem die dicken Wurzeln zurück geschnitten werden. Wichtig ist jedoch, dass man genügend feine Wurzelhärchen belässt, damit die Wasseraufnahme der Pflanze weiterhin gewährleistet ist. Wenn Sie Ihren Bonsai nicht selbst umtopfen möchten, bieten wir einen Umtopfservice an. Oder Sie können Ihren Bonsai zusammen mit unserem Kursleiter während eines Workshops umtopfen.

 

Welche Bonsaierde?

Die Bonsaierde muss eine Reihe von Anforderungen erfüllen, u. a. den Wurzeln Halt geben, Nährstoffe speichern und die Sauerstoffzufuhr gewährleisten. Das Bonsaisubstrat sollte man nur im Bonsaifachhandel beziehen oder selbst herstellen. Wir haben während unserer bald 40-jährigen Erfahrung unsere eigene Mischung zusammengestellt, mit welcher auch unsere Kunden sehr zufrieden sind. Die Mischung besteht hauptsächlich aus Akadama und Lava. Anhand ihrer Farbe kann man den Feuchtigkeitsgrad erkennen, was einem das Giessen erheblich erleichtert. Unsere Hausmischung können Sie für (fast) alle Bonsais, aber auch für andere Topfpflanzen verwenden. Viele Nadelbäume, insbesondere Kiefern, wachsen am besten in einer groben, durchlässigen Kieserde, z. B. Kiryu. Es gibt auch säureliebende Pflanzen, wie z. B. Azaleen, welche unbedingt in saure Erde gepflanzt werden sollten, z. B. Kanuma. Dieses grobe Granulat zeigt ebenfalls farblich den Feuchtigkeitsgrad an und hilft bei der Entscheidung, wann gegossen werden sollte. Beim Umtopfen reicht es in der Regel, etwa zweidrittel der Erde zu ersetzen, es sei denn, die alte Erde bestünde aus einer ganz anderen Zusam­mensetzung als die neue Bonsaierde. In solch einem Fall sollte die ganze Erde so weit wie möglich entfernt werden, da sich sonst die Erdmischung aus zwei verschie­denen Substraten mit unterschiedlichen Eigenschaften zusammensetzt, was wiederum das richtige Wässern erheblich erschwert.

 

Welche Schale passt zu meinem Bonsai?

Die neue Bonsaischale wählt man so, dass sie in Form und Farbe mit der Pflanze harmoniert. Zu einem Bonsai mit schlankem Stamm und zierlichem Wuchs passt eine flache Schale, während einem knorrigen Baum mit dickem Stamm eine tiefere Schale entspricht.

Die Länge der Bonsaischale beträgt in vielen Fällen 2/3 der Gesamthöhe des Bonsais. Die neue Schale sollte nur wenige Zentimeter grösser gewählt werden. Die Schalentiefe entspricht mind. dem Stammdurchmesser. Bonsais mit einer Vorder- und einer Rückansicht pflanzt man in eine rechteckige oder ovale Schale. Für einen Bonsai mit geradem Stamm und rundherum gleichmässiger Form kann auch eine runde oder quadratische Schale gewählt werden. Die Farbe der Keramikschale sollte mit dem Bäumchen harmonisieren, farblich zu den Blättern und allenfalls Blüten und Früchten passen, auch die Herbstfärbung sollte beachtet werden.

 

Wir helfen Ihnen eine passende Schale auszusuchen

Sie senden uns per E-Mail ein Bild ihres Bonsais. Dazu teilen sie uns die Gesamthöhe des Bonsais (mit Schale) sowie das Innenmass der derzeitigen Bonsaischale mit. Darauf erhalten sie von uns im Antwort-Mail die Links zu den passenden Schalen oder Fotos mit Mass- und Preisangaben.

 

Wie wird ein Bonsai umgetopft?

 

Alle zwei bis drei Jahre oder wenn die Erde verbraucht und/oder verdichtet ist oder…

…wenn der Wurzelballen…

…stark durchwurzelt ist, wird umgetopft.

 

Mit dem Spatel den Wurzelballen rund herum vom Schalenrand lösen…

…und ihn heraushebeln.

Mit der Wurzelkralle und einem Holzstäbchen wird vorsichtig die alte Erde entfernt und die Wurzeln entwirrt. Am besten beginnt man an der unteren Kante.

Damit die Wurzeln während dem Umtopfen nicht austrocken, sollten sie immer wieder mit einem Wasserzerstäuber befeuchtet werden.

Es werden vor allem die dickeren Wurzeln eingekürzt, von den feinen Wurzeln werden nur die Spitzen zurückgeschnitten.

Insgesamt wird die Wurzelmasse um ca. 1/3 eingekürzt.

Die Abflusslöcher in der Bonsaischale werden mit einem Abdeckgitter abgedeckt und einer Drahtschlaufe befestigt, um das Auswaschen der Erde beim Giessen zu verhindern.

Gitterli mit Drahtschleife oder Gitterplatten und Draht zum selber Zuschneiden sind in unserem Shop erhältlich.

Zuerst wird ein wenig Bonsaierde in die Mitte der Schale angehäuft, so dass der Stammansatz mind. 1 cm über dem Schalenrand zu liegen kommt.

Der Stamm wird so platziert, dass er entweder leicht links oder rechts von der Mitte zu liegen kommt, jedoch der Bonsai im Gesamten harmonisch in der Schale steht.

Zuerst wird die Schale nur etwa 1/3 mit Erde befüllt und diese mit dem Stäbchen vorsichtig zwischen die Wurzelzwischenräume gestochert.

Erst wenn die Erde dicht ist und der Bonsai einigermassen hält, wird weitere Erde aufgefüllt und ebenfalls in die Wurzelzwischenräume eingearbeitet. Man sollte die Erde aber nicht zu stark verdichten, damit das Abfliessen des Giesswassers nicht verhindert wird.

Unmittelbar nach dem Umtopfen muss der Bonsai gut gewässert werden. Damit die frische Erde nicht ausschwemmt, kann man die Schale solange in ein Becken mit Wasser stellen, bis die Erdoberfläche feucht ist.